Juli 3rd, 2009 by Heinz Scheuring

Intranet 2.0

Das klassische Intranet zeichnet sich mehrheitlich durch statische HTML-Seiten aus, die durch zentrale Administratoren oder Superuser bereitgestellt werden. Moderne Content Management-Systeme bieten vermehrt die Möglichkeit, Inhalte auch durch den Laien ohne Programmierkenntnisse in webbasierte Umgebungen zu stellen. Doch wirklich benutzerfreundlich sind die meisten dieser Systeme nicht.

Die Zeit für eine neue Generation von Intranets ist überfällig. Dabei geht es um mehr als nur die einfachere Erfassung und Bereitstellung von Content. Interaktion und die Verbindung mit den Arbeitsprozessen sind die Stichworte für Intranet 2.0.

Konkret muss das Intranet Teil der Arbeitsumgebung werden, und es sollte voll in die Arbeitsabläufe integriert sein. Die wichtigsten Elemente einer solch integrierten Lösung sind nachfolgend dargestellt.

1. Intranet 2.0 bedeutet zuallererst Link Management. Dabei geht es um den einfachen, sicheren und vor allem schnellen Zugang zu Informationen, Dokumenten, aber auch Websites. Das Link Management muss dabei auf allen Ebenen greifen – jenes der Organisation, der Gruppe, von Projektteam, aber auch des Individuums. Besonders wirkungsvoll ist das Link Management zweiten Grades. Dabei wird relevantes Wissen direkt an das Arbeitsobjekt geknüpft. Mit dem MetaLink von Scheuring lassen sich das Arbeiten und Lernen unmittelbar verbinden. Vertiefende Informationen zum Link Management und dem MetaLink liefert der Quick’n’Clever Nr. 3.

2. Intranet 2.0 ermöglicht es jedem Anwender, im Netz auf einfache Weise Informationsseiten zu erstellen. Die meist komplexen Content Management Tools werden diesem Anspruch nicht gerecht. Lässt sich eine Newsseite zu einem Projekt nicht durch den Projektleiter ebenso einfach erstellen wie eine Seite im Word, dann wird sie oft gar nicht aufgesetzt.

3. Intranet 2.0 bedeutet Kollaboration. Im Vordergrund stehen dabei nicht automatisierte Workflows, sondern die flexible Möglichkeit, Informationen, Tasks, Ideen oder Wissen zu teilen. Und zwar so, dass etwa die Tasks aller Mitarbeiter über alle Aufgaben und Projekte integral verwaltet werden können. Der Mitarbeiter sollte dabei jederzeit nur seine eigenen Tasks sehen (vgl. dazu auch Quick’n’Clever Nr. 1).

4. Intranet 2.0 ermöglicht unterschiedliche Sichten auf die vorhandenen Informationsobjekte. Es darf nicht sein, dass Sie sich im 5-stufigen Gestrüpp des Intranets verirren, während Sie sich lediglich für einige wenige Seiten, Tabellen oder die aktuellen News interessieren. Intranet 2.0 muss zum „Polynet“ werden, indem für verschiedene Nutzergruppen auf einfache Weise unterschiedliche Sichten auf das Informationsmeer bereit gestellt werden können. Die Geschäftsleitung benötigt nicht dieselben Inhalte wie der Sachbearbeiter oder die Marketingabteilung. Und ein neuer Mitarbeiter benötigt andere Informationen, als jemand, der bereits in mehrere Projekte involviert ist.

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One Response to “Quick’n'Clever Nr. 5 – Intranet 2.0”
ManuM sagt:

Sehr gute Beschreibung der neuen Intranetgeneration, ich kann nur beispflichten!

Ich bin gerade mit der Bedarfserhebung für ein neues Intranet beschäftigt, und wurde mit folgendem Phänomen konfrontiert:

Grundsätzlich gehen alle Befragten davon aus, dass das Intranet nicht mehr sein kann, als ein interner, statischer Webauftritt.
Erst wenn ich beginne, die Interviewten nach ihrem täglichen Arbeitsablauf zu fragen und mich erkundige, wie ein “System” aussehen müsste, das sie bei dieser Tätigkeit unterstützt, kommen die “richtigen” Anforderungen. Und wenn ich erwähne, dass ein Intranet auch auf Daten anderer Systeme zugreifen könnte, dass personalisierte Webseiten machbar sind, ist die Überraschung groß und die Anforderungen an das Intranet beinhalten Punkte wie:

Das Intranet soll für verschiedene Benutzergruppen unterschiedlich aussehen, dann fällt den Interviewten auch ein, was sie selbst beitragen könnten, wie es aussehen sollte, dann geht es auch um Zusammenarbeit in Projekten, Dokumentenmanagement, dann wäre eine Tagcloud mit allen Begriffen toll u.v.m.

Kurz gesagt: Ihr Artikel beschreibt, was Mitarbeiter wollen!

Und aus meiner Sicht sollte ein Intranet ohnehin immer ein Informations- und/oder Wissensmanagementsystem sein, weil sonst nur Papierordner durch elektronische Varianten ersetzt werden. Was mir an ihrer Beschreibung jedoch fehlt, ist das betriebliche E-Learning – spezielle Ansätze für Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Diese Form ist ja mit dem üblichen E-Learning, das zumeist in Kursen mit Prüfungen etc. organisiert ist, nicht zu vergleichen. Sollte es dazu bereits Ansätze geben, wäre ich sehr interessiert daran.

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